Hermes Trismegistos

Hermes Trismegistos

Die "Tabula smaragdina" des Hermes Trismegistos
(zit. n. Gebelein/Burckhardt, 1991; Klammertext von Olaf Rippe)

"In Wahrheit, gewiss und ohne Zweifel: Das Untere ist gleich dem Oberen und das Obere gleich dem Unteren, zu wirken die Wunder eines Dinges."
(Die Schöpfung - Natura naturata - ist ein Spiegelbild der Schöpferkraft - Natura naturans; Grundlage des analogen Weltbildes und der Astrologie)
"So wie alle Dinge aus einem und durch die Betrachtung eines einzigen hervorgegangen sind, so werden auch alle Dinge aus diesem Einen durch Abwandlung geboren."
(Jede Form der Existenz ist miteinander geistig verwandt und alles hat eine Beziehung zu seinem geistigen Ursprung, dem Logos)
"Sein Vater ist die Sonne, und seine Mutter ist der Mond. Der Wind trug es in seinem Bauche, und seine Amme ist die Erde."
(Die Polarität des Seins und die Stoffwerdung der Quintessenz = Logos)
"Es ist der Vater aller Wunderwerke der ganzen Welt."
(Die Quintessenz in den Naturreichen bewirkt das Leben und jede Art von Eigenschaft)
"Seine Kraft ist vollkommen, wenn es in Erde verwandelt wird."
(Die Einheit von Geist und Materie)
"Scheide die Erde vom Feuer und das Feine vom Groben, sanft und mit großer Vorsicht."
(Scheidekunst = Alchimie; Lösen des Geistartigen oder der Quintessenz aus der Materie)
"Es steigt von der Erde zum Himmel empor und kehrt von dort zur Erde zurück, auf dass es die Kraft der Oberen und der Unteren empfange. So wirst du das Licht der ganzen Welt besitzen, und alle Finsternis wird von dir weichen."
(Alchimistische Operationen wie Destillation und Sublimation; solve - lösen und coagula - niederschlagen; Erkenntnis durch die Arbeit im Labor)
"Das ist die Kraft aller Kräfte, denn sie siegt über alles Feine und durchdringt das Feste."
(Durch die Vergeistigung entsteht die vollendete Arznei = Arkanum)
"Also wurde die kleine Welt nach dem Vorbild der großen Welt erschaffen."
(Das Arkanum enthält die angereicherte Quintessenz und wirkt ordnend auf den Mensch als Mikrokosmos; die Gestirne sind dabei zu beachten)
"Daher und auf diese Weise werden wunderbare Anwendungen bewirkt."
(Transmutation - Verwandlung des Groben/Krankheit in das Feine/Gesundheit durch die Heilung)
"Und darum werde ich Hermes Trismegistos genannt, denn ich besitze die drei Teile der Weisheit der ganzen Welt."
(Heilung ist Erkenntnis oder die Harmonie von Körper, Seele, Geist oder Sal, Sulfur, Mercurius)
"Vollendet ist, was ich vom Werk der Sonne gesagt habe."
(Die Sonne ist der Logos und der erwachte Mensch) 

Kybalion - Die sieben Prinzipien der Wahrheit!

Derjenige, der sie kennt mit vollem Verständnis, besitzt den magischen Schlüssel, bei dessen Berührung alle Tore des Tempels sich öffnen.

1. Geistigkeit

2. Entsprechung

3. Schwingung

4. Polarität

5. Rhythmus

6. Ursache und Wirkung

7. Geschlecht







1. Das Prinzip der Geistigkeit


"Das All ist Geist, das Universum ist geistig"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit: "Alles ist Geist". Es erklärt, daß das All - das die substantielle Realität ist, welche allen äußerlichen Manifestationen und Erscheinungen zugrunde liegt, die wir unter den Bezeichnungen "materielle Universum", "Erscheinungsformen des Lebens", "Materie", "Energie" kennen, kurz alles, was für unsere materiellen Sinne in Erscheinung tritt - daß das All, sagten wir, Geist ist, der selbst unerkennbar und unerklärbar ist, der aber als universaler, schöpferischer Geist angesehen und gedacht werden kann. Das erklärt auch, daß die ganze Erscheinungswelt oder das Universum nur eine geistige Schöpfung des Alls ist, unterworfen den Gesetzen aller geschaffenen Dinge, und daß das Universum als Ganzes und auch in seinen Teilen und Einheiten seine Existenz im Geiste des Alls hat, in welchem Geiste wir „leben, uns bewegen und unser Dasein haben“. Dieses Prinzip erklärt, indem es die geistige Natur des Universums festlegt, leicht alle die verschiedenen geistigen und seelischen Phänomene, die die öffentliche Aufmerksamkeit in so großen Maße beschäftigen und die ohne solche Erklärung unverständlich sind und sich wissenschaftlicher Behandlung entziehen. Das Verständnis dieses großen hermetischen Prinzips der Geistigkeit befähigt den Menschen, die Gesetze des geistigen Universums leichter zu begreifen und sie zu seinem Wohlbefinden und Vorwärtskommen anzuwenden. Der hermetische Schüler ist in der Lage, die großen geistigen Gesetze verständnisvoll anzuwenden, anstatt ihre Anwendung dem Zufall zu überlassen. Mit dem Hauptschlüssel in der Hand kann der Schüler die vielen Tore des geistigen und psychischen Tempels des Wissens öffnen und ihn frei und verständnisvoll betreten. Dieses Prinzip erklärt die wahre Natur von "Energie", "Kraft", "Stoff" und warum und wie sie alle der Herrschaft des Geistes unterworfen sind. Vor langer Zeit schrieb einer der hermetischen Meister:

"Derjenige, der die Wahrheit der geistigen Natur des Universums begreift, ist weit auf dem Wege zur Meisterschaft fortgeschritten".






2. Das Prinzip der Entsprechung


"Wie oben, so unten; wie unten, so oben"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß es zwischen den Gesetzen und Erscheinungsformen der verschiedenen Ebenen des Seins und Lebens eine Entsprechung gibt. Der alte hermetische Grundsatz lautete: "Wie oben, so unten; wie unten, so oben". Und das Begreifen dieses Prinzips gibt einem die Mittel in die Hand, manchen unklaren Widerspruch zu lösen und manch verborgenes Geheimnis der Natur. Es gibt Ebenen jenseits unseres Wissens, aber wenn wir das Prinzip der Entsprechung auf sie anwenden, können wir viel verstehen, was sonst unbegreiflich für uns wäre. Dieses Prinzip tritt auf den verschiedenen Ebenen des materiellen, geistigen und rein geistigen Universums in Anwendung und Erscheinung - es ist ein universales Gesetz. Die alten Hermetiker betrachteten dieses Prinzip als eines der wichtigsten geistigen Werkzeuge, mit denen der Mensch die Hindernisse beiseite räumen konnte, die das Unbekannte dem Blick entzogen. Seine Anwendung zog sogar den Schleier der Isis so weit beiseite, dass man für einen Augenblick das Antlitz der Göttin erblicken konnte. Wie die Kenntnis des Prinzips der Geometrie den Menschen befähigt, weit entfernte Sonnen und ihre Bewegungen - in seinem Observatorium sitzend - zu erkennen, so befähigt die Kenntnis des Prinzips der Entsprechung den Menschen, verständnisvoll vom Bekannten zum Unbekannten seine Schlüsse zu ziehen. Indem er die Monate erforscht, lernt er den Erzengel verstehen.





3. Das Prinzip der Schwingung


"Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß "alles in Bewegung ist, alles schwingt, nichts in Ruhe ist", Tatsachen, denen die moderne Wissenschaft beipflichtet und die jede neue wissenschaftliche Entdeckung zu bestätigen neigt. Und doch war dieses hermetische Prinzip schon vor Tausenden von Jahren von den alten ägyptischen Meistern verkündet worden. Dieses Prinzip erklärt, daß alle Unterschiede zwischen den verschiedenen Manifestationen des Stoffes, der Energie, der Gedanken und sogar des Geistes im weitesten Maße von den verschiedenen Graden der Schwingung abhängen. Vom „all“, das reiner Geist ist, bis herunter zu gröbsten Form der Materie ist alles in Schwingung, - je höher die Schwingungszahl, desto höher die Position in der Skala. Die Schwingung des Geistes hat einen so unendlichen Stärkegrad und eine solche Schnelligkeit, daß sie sich praktisch in Ruhe befindet - genau so wie ein sich reißend schnell bewegendes Rad bewegungslos zu sein scheint. Und am anderen Ende der Skala sind die groben Formen der Materie, deren Schwingungen so langsam sind, daß auch sie in Ruhe zu sein scheinen. Zwischen diesen Polen gibt es Millionen über Millionen verschiedener Grade von Schwingung. Vom Körperlichen im Elektron, Atom und Molekül zu Welten und Universen ist alles in schwingender Bewegung. Dies ist auch auf den Ebenen von Energie und Kraft - die nur verschiedenartige Grade von Schwingung sind -wahr, ebenso auf den geistigen Ebenen - deren Zustände von der Schwingung abhängen - und schließlich auf den rein geistigen Ebenen. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt die hermetischen Schüler unter Anwendung der entsprechenden Vorschriften - Formeln -‚ ihre eigenen geistigen Schwingungen sowie die anderer zu beherrschen. Die Meister wenden dieses Prinzip auch in verschiedener Weise an, um Naturphänomene zu überwinden.

"Derjenige, der das Prinzip der Schwingung versteht, hat das Zepter der Macht ergriffen", schrieb einer der alten Meister.




4. Das Prinzip der Polarität


"Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe; Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit: "Alles ist zweifach; alles hat zwei Pole; alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten" - alles dies sind hermetische Grundsätze. Es erklärt die alten Paradoxe, die so viele in Erstaunen gesetzt haben und die folgendermaßen aufgestellt wurden: These und Antithese sind identisch in der Natur; Gegensätze können in Einklang gebracht werden; Extreme berühren sich; alles ist und ist nicht zu gleicher Zeit; alle Wahrheiten sind bloß halbe Wahrheiten; jede Wahrheit ist zur Hälfte falsch; jedes Ding hat zwei Seiten usw. Es erklärt, daß in allem zwei Pole sind oder gegensätzliche Aspekte und daß die Gegensätze in Wirklichkeit nur die Extreme ein und desselben Dinges sind mit verschiedenen Graden dazwischen. Z.B. Hitze und Kälte, obgleich „Gegensätze“, sind in Wirklichkeit dasselbe, die Unterschiede bestehen lediglich in den verschiedenen Graden desselben Dinges. Sieh Deinen Thermometer an und schau, ob Du entdecken kannst, wo die „Hitze“ aufhört und die "Kälte" beginnt. Es gibt nicht etwas wie "absolute Hitze" oder "absolute Kälte", die beiden Ausdrücke "Hitze" und "Kälte" bezeichnen lediglich verschiedene Grade desselben Dinges und dieses „selbe Ding“, das als "Hitze" und "Kälte" in Erscheinung tritt, ist nur eine Form bzw. ein Grad der Schwingung. So sind "Hitze" und "Kälte" nur die beiden Pole dessen, was wir "Wärme" nennen - und die Erscheinungen, die sich daraus ergeben, sind nur Manifestationen des Prinzips der Polarität. Wo hört die Dunkelheit auf und beginnt das Licht? Was ist der Unterschied zwischen "groß" und "klein", zwischen "hart" und "weich", zwischen "schwarz" und "weiß", zwischen "scharf" und "stumpf", zwischen "laut" und "eise", zwischen "hoch" und "niedrigv, zwischen "positiv" und "negativ"? Das Prinzip der Polarität erklärt diese Widersprüche und kein Prinzip kann es ersetzen. Dasselbe Prinzip wirkt auf der geistigen Ebene. Nennen wir ein radikales und extremes Beispiel – das von "Liebe" und "Haß", zwei geistige Zustände, die augenscheinlich völlig verschieden sind. Und doch gibt es Grade von "Liebe" und "Haß", und einen mittleren Punkt, wo wir die Ausdrücke "Zuneigung" und "Abneigung" gebrauchen, die so allmählich ineinander übergehen, daß wir manchmal in Verlegenheit sind, zu wissen, ob wir "gern mögen" oder "nicht mögen" oder "keines von beiden". Alles dies sind lediglich Grade desselben Dinges, was man erkennt, wenn man nur ein wenig nachdenkt. Und mehr als das - und was von den Hermetikern für noch wichtiger gehalten wird -‚ es ist möglich, die Schwingungen von Haß in Schwingungen von Liebe zu verwandeln, bei sich und bei anderen. Viele von Euch, die diese Zeilen lesen, haben persönliche Erfahrungen über den unfreiwillig schnellen Übergang von Liebe in Haß und umgekehrt, bei Euch selbst und bei anderen. Und Ihr werdet darum die Möglichkeit erkennen, daß dies durch Inanspruchnahme des Willens bewirkt werden kann, unter Anwendung der hermetischen Formeln. "Gutes" und "Böses" sind nur die Pole ein und desselben Dinges, und der Hermetiker versteht die Kunst, Böses in Gutes zu verwandeln unter Anwendung des Prinzips der Polarität. Kurz, die „Kunst der Polarisation“ ist ein Teil der "geistigen Alchimie", gekannt und angewandt von den alten und neuen hermetischen Meistern. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt einen, seine eigene Polarität zu ändern, sowie die von anderen, falls man die Zeit und das Studium darauf verwendet, diese Kunst zu lernen.






5. Das Prinzip des Rhythmus


"Alles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Maß des Schwunges nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links; Rhythmus kompensiert"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß sich in allem eine abgemessene Bewegung zeigt, hin und her; ein Hin- und Zurückfließen, eine pendelgleiche Bewegung, eine gezeitengleiche Ebbe und Flut, ein hoher und ein niedriger Stand, das alles zwischen den beiden Polen, die gemäß dem Prinzip der Polarität bestehen, das soeben beschrieben wurde. Es gibt immer eine Aktion und Reaktion, ein Vorwärtsschreiten und ein Zurückgehen, ein Steigen und Fallen. Und dies in den Geschehnissen des Universums, der Sonnen, der Welten, der Menschen, Tiere, des Geistes, der Energie und der Materie. Dieses Gesetz offenbart sich im Entstehen und Vergehen von Welten; im Aufstieg und Untergang von Nationen; im Leben aller Dinge; in den geistigen Zuständen der Menschen und im Hinblick auf letztere finden die Hermetiker das Verständnis dieses Prinzips ganz besonders wichtig. Die Hermetiker haben dieses Prinzip erkannt und gefunden, daß es allgemein angewandt wird, und sie haben auch die Mittel entdeckt, die Wirkung desselben auf sie selbst zu überwinden durch den Gebrauch entsprechender Formeln und Methoden. Sie wenden das geistige Gesetz der „Neutralisation“ an. Sie können das Prinzip nicht annullieren oder bewirken, daß seine Ausübung aufhöre, aber sie haben durch Beherrschung des Prinzips gelernt, der Wirkung auf sie selbst bis zu einem gewissen Grade zu entgehen. Sie haben gelernt, es auszunutzen, statt von ihm ausgenutzt zu werden. Auf dieser und ähnlichen Methoden beruht die Kunst der Hermetiker. Der hermetische Meister polarisiert sich selbst an dem Punkt, wo er zu ruhen wünscht, und dann neutralisiert er den rythmischen Schwung des Pendels, der ihn sonst zum andern Pol hintragen würde. Alle Menschen, die ein gewisses Maß von Selbstbeherrschung erreicht haben, tun dies bis zu einem gewissen Grade mehr oder weniger unbewußt, der hermetische Meister aber tut das bewusst und unter Anwendung seines Willens und erreicht damit eine Gewichtigkeit und geistige Festigkeit, die den Massen nahezu unmöglich erscheint, die hin- und hergeschwungen werden wie ein Pendel. Dieses Prinzip und das der Polarität sind von den Hermetikern besonders studiert und die Methoden der Gegenwirkung, des Neutralisierens und Ausnutzens, bilden einen wichtigen Teil der hermetischen geistigen Alchimie.





6. Das Prinzip von Ursache und Wirkung


"Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig, Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz"

Dieses Prinzip enthält die Tatsache, daß es für jede Wirkung eine Ursache gibt und für jede Ursache eine Wirkung. Es erklärt: alles geschieht gesetzmäßig, nichts ereignet sich zufällig, es gibt nicht so etwas wie Zufall; es gibt verschiedene Ebenen von Ursache und Wirkung, die höheren beherrschen die niederen Ebenen und doch kann nichts völlig dem Gesetz entgehen. Die Hermetiker verstehen die Kunst, sich über die gewöhnliche Ebene von Ursache und Wirkung zu erheben; indem sie geistig sich zu einer höheren Ebene erheben, werden sie Ursache statt Wirkung. Die Massen des Volkes werden dahingetragen, sind ihrer Umgebung untertan. Wille und Wünsche der andern sind stärker als sie. Und andere äußere Ursachen bewegen sie wie Figuren auf dem Schachbrett des Lebens. Aber die Meister beherrschen, indem sie sich auf eine höhere Ebene erheben, ihre Stimmungen, ihren Charakter, ihre Eigenschaften und Kräfte sowie ihre Umgebung und werden Spieler statt Figuren. Sie helfen, das Spiel des Lebens zu spielen, anstatt daß mit ihnen gespielt wird und sie durch einen anderen Willen oder durch ihre Umgebung bewegt werden. Diese Feststellung birgt einen Reichtum hermetischen Wissens. Entnehme ihn, wer kann!






7. Das Prinzip des Geschlechts


"Geschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen"

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß sich das Geschlecht in allem offenbart. Die männlichen und weiblichen Prinzipien sind immer am Werk. Dies ist nicht nur auf der physischen Ebene wahr, sondern auch auf den geistigen und sogar den rein geistigen Ebenen. Auf der physischen Ebene offenbart sich das Prinzip als Geschlechtlichkeit, auf den höheren Ebenen nimmt es höhere Formen an, aber das Prinzip ist immer dasselbe. Keine Schöpfung physischer, geistiger oder rein geistiger Art ist möglich ohne dieses Prinzip. Das Verständnis dieses Gesetzes wirft Licht auf manche Frage, die die Menschen in Erstaunen gesetzt hat. Das Prinzip des Geschlechts arbeitet stets in der Richtung der Zeugung, Wiedererzeugung und Schöpfung. Jedes Ding, jede Form enthält die zwei Elemente oder Prinzipien oder, besser gesagt, dieses große Prinzip in sieh. Alles Männliche besitzt auch das weibliche Element, jedes Weibliche enthält auch das männliche Prinzip. Wenn man die Philosophie der geistigen und rein geistigen Schöpfung, Zeugung und Wiedererzeugung verstehen will, muß man dieses hermetische Prinzip kennen und studieren. Es enthält die Lösung vieler Mysterien des Lebens. Wir bitten Euch, zu beachten, daß dieses Prinzip keine Beziehung zu den vielen niedrigen, zerstörenden und erniedrigenden lüsternen Theorien, Lehren und Praktiken hat, die unter märchenhaften Titel gelehrt werden und die eine Entweihung des großen natürlichen Prinzips des Geschlechts bedeuten. Solch niedrige Wiederaufstehungen der alten schändlichen Form des Phallizismus neigen dazu, Geist, Körper und Seele zu verderben, und die hermetische Philosophie hat stets ihre warnende Stimme erhoben gegen die erniedrigenden Lehren, die sich an die Lüsternheit, Wollust und Umkehrung der natürlichen Prinzipien wenden. Wenn Ihr solche Lehren meint, so müßt Ihr woanders suchen - der Hermetizismus enthält nichts für Euch in diesen Zeilen. Dem Reinen ist alles rein, dem Gemeinen sind alle Dinge gemein. 

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